Softwareprojekte werden immer komplexer. Nicht selten arbeiten gleich mehrere Teams – gerne auch mal in unterschiedlichen Teilen der Welt – gemeinsam an Projekten. Es kommt zu Fehlabsprachen, unrealistischen ETAs oder Interessenskonflikten der Stakeholder. On top sehen sich viele Entwickler mit Terminkalendern konfrontiert, die vollgestopft sind mit (aus Entwicklersicht) sinnlosen Meetings. Das kann ganz schön frusten, will man doch eigentlich nur ganz in Ruhe und hyper-fokussiert am Projektfortschritt arbeiten.
Learning: Eine überirdisch hohe Frustrationstoleranz gehört zu den Must-Have-Skills von Developern – schließlich schreiben Entwickler:innen in Deutschland nur 37 Prozent ihrer Zeit an neuem Code, der Rest geht für interne Prozesse, Wartung und Überarbeitung von altem Code drauf.
Das klingt jetzt alles sehr schwarzmalerisch. Dabei hat der Job als Softwareentwickler ganz viele fantastische Seiten und bietet viel Raum zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung. Außerdem ist einem der Respekt der Mitmenschen garantiert – denn für viele ist das, was Developer so Tag für Tag treiben, immer noch Rocket-Science. Aber als Schulungsanbieter für IT-Themen kriegt man eben auch mit, womit Entwickler:innen tagtäglich in ihren Unternehmen und Projekten zu kämpfen haben bzw. was sie in den Wahnsinn treibt. Das hat uns dazu bewogen, mal ein paar der Pain Points aufzulisten, die Teilnehmer:innen unserer Schulungen hin und wieder zur Sprache bringen:
Hier sind 18 Dinge, die Entwickler verzweifeln lassen
- Schlechte Codeorganisation, die übernommen werden muss
- Ineffiziente Prozesse
- Vermeidbare Bugs und Fehler korrigieren
- Komplexe und veraltete Systeme
- Zeitraubende Besprechungen ohne Mehrwert für den Entwickler
- Mikromanagement oder nicht genug Freiheit, um selbstständig zu arbeiten
- Mangelnde Kommunikation oder unklare Anforderungen vom Kunden / Management
- Mangelnde Unterstützung von Kollegen und Vorgesetzten
- Unrealistische Deadlines / ETAs
- Mangelnde Klarheit des Managements über Projektziele oder was von ihnen erwartet wird
- Fehlende Datenbankzugriffe
- Fehlende Testabdeckungen
- Fehlende, schlechte- oder nicht passende Tools
- Arbeiten mit/an Legacy-Systemen
- Komplizierte Deployment-Prozesse
- Inkompetente Product Owner und Vorgesetzte
- Managemententscheidungen, die Entwickler betreffen, aber nicht beeinflussen können
- Nervige Recruiter-Anfragen über LinkedIn und Xing
Die Liste ist sicherlich nicht komplett, zeigt aber schon ganz gut, welche Störfaktoren den kreativ-produktiven Fluss und die Zufriedenheit von Entwickler:innen beeinflussen und sich negativ aufs Arbeitsklima auswirken. So sind Erkrankungen wie Depression, Burnout und teilweise auch Boreout leider nicht selten anzutreffen in der Branche. Vielleicht ist das auch der Grund, warum eher junge Leute in der Softwareentwicklung arbeiten. 46 Prozent der professionellen Developer sind zwischen 25 und 34 Jahre alt, danach flacht die Kurve deutlich ab.