Mit den „Best Practice Tipps“ eröffnen wir einen neue Reihe in unserem Blog. WordPress, die alte Tante des Webpublishing – konsequentes PHP4 Scripting, völlig frei vom OOP Gedanken, und auch sonst eine wunderbare Ursuppe der PHP Entwicklung. Hä, wie bitte?
Ist das Kunst oder kann das weg bzw. ins Museum für digitale Industriekultur?
Naja – die Webgemeinde ist da völlig schmerzfrei und setzt das System massenhaft ein. Weltweit ist WordPress das mit weitem Abstand am häufigsten genutzte Redaktionssystem ( Marktanteil laut w3techs bei 58,5% ). Mit anderen Worten: Unkraut vergeht nicht.
ABER: Die Tante bedarf der Pflege! Best Practice Tipps zum Lieblingssystem:
WordPress Core
- Mit neuester Version aus den offiziellen Quellen starten.
- WordPress Kern nicht verändern, um Updatefähigkeit zu gewährleisten.
- Sicherheitsbulletins im Auge behalten.
- WordPress Kern immer schnell hochziehen, sobald ein Update vorliegt.
WordPress Plugins
- Sparsamer Einsatz von Plugins: Alle Beteiligten darauf festlegen, dass Plugins nicht für jede noch so banale Aufgabe genutzt werden. Zunächst prüfen, inwieweit eigene Anpassungen auf Theme-Ebene etc. besser sind.
- Plugins nicht einfach ungeprüft installieren.
Es muss geprüft werden:
– Wann erfolgte das letzte Update? Wird das Plugin aktiv weiterentwickelt?
– Foren und Websites nach belastbaren Meinungen und Erfahrungen zum Plugin durchsuchen.
– Die Dokumentation des Plugins prüfen: Ist sie aktuell, aussagekräftig und sinnvoll strukturiert?
– Wie sind die Reaktionszeiten der Entwickler bei Supportthreads auf wordpress.org?
– Soweit möglich sollte der Code des Plugins angeschaut werden, um wenigstens ein Basisverständnis der Arbeitsweise des Plugins zu bekommen!
– Bei kostenpflichtigen Plugins genau prüfen, um welche Form des „Kaufs“ und der Lizenzierung es sich handelt. Ist es vielleicht ein Abo?
– Niemals den Marketingversprechungen „Es kann alles perfekt und ist wunderbar einfach“ glauben. Kein einziges Plugin ist individuell auf die Anforderungen einer Domain zugeschnitten. Es müssen immer Anpassungen z.B. an Styles vorgenommen werden, um ein Plugin sauber zu integrieren.
– Viele Plugins sind zwar PHPseitig sauber gecoded, bringen aber ein einziges Chaos an unstrukturiertem CSS und/oder HTML mit. Prüfen, inwieweit z.B. die Styles eines Plugins ins Theme integriert werden können. Also,
wp_enqueue_script()
und/oder
wp_enqueue_style()
nutzen um die Styles und JavaScripte der Plugins ins Theme zu holen. Das vereinfacht die Wartung und verhindert, dass Anpassungen beim nächsten Plugin Update verloren gehen. - WordPress Plugins immer schnell hochziehen, sobald ein Update vorliegt. Die meisten sicherheitsrelevanten Probleme werden durch einen veralteten Plugin-Zoo in der Domain verursacht.
WordPress Theming
- Oh ja es gibt sie: 1 Milliarde+ Fertigthemes für WordPress und 1 Milliarde+ Fertigthemes für WordPress passen nicht zu den wirklichen Anforderungen Ihrer Site und bringen kilometerlangen überflüssigen Code mit. Gehen Sie nun direkt zum nächsten Tipp!
- Wenn Sie auch nur ein halbwegs ambitioniertes Projekt auf die Beine stellen wollen, dann bitte keine Fertigthemes verwenden oder anpassen! Starten Sie z.B. mit „_“ https://underscores.me/. So haben Sie die Chance, sowohl PHP/HTML als auch CSS Templates sauber, schlank und vor allem genau nach Ihren Anforderungen zu gestalten.
- Wenn Sie die Finger, trotz allem, nicht von Fertigthemes lassen konnten, dann wird der Tag kommen, an dem Sie festellen: Ich muss Anpassungen am Fertigtheme vornehmen! Machen Sie dies unbedingt über das Parenttheme/Childtheme-Verfahren.
- Setzen Sie – wenn möglich – CSS Abstraktionen, wie SASS, PostCSS o.Ä. ein.
Natürlich kann diese Liste weiter ausgebaut werden werden. Falls Sie noch einen coolen Tipp haben: Einfach Kontakt zur Redaktion (blog@gfu.net) aufnehmen! Auf dass wir bald die längste Alte-Tanten-Pflegeanleitung haben! 😉